23.02.2015

ENERVIE stellt sich den Herausforderungen der Energiewende

Hier finden Sie einige wichtige Fragen und Antworten zur Lösung der Versorgungslage im ENERVIE Stromnetz in Südwestfalen sowie weiterführende Informationen.

 

Wie sieht die neue technische Lösung zur Sicherstellung der Versorgung in der Region aus?

Bislang gibt es im regionalen Netz der ENERVIE eine „Insellage“ - das heißt, die Stromnetz-Anbindung in Südwestfalen reicht derzeit nicht aus, um die Versorgung ohne die ENERVIE Kraftwerke von außen zu sichern. Der Ausbau dieser Netzanbindung in Form eines Umspannwerkes in Hagen-Garenfeld durch Amprion GmbH wird erst in einigen Jahren fertiggestellt werden. Daher werden die Kraftwerke der ENERVIE aktuell noch benötigt, um die Stromversorgung und Netzstabilität in der Region sicherzustellen.
Die Netzbetreiber Amprion, AVU, WESTNETZ und ENERVIE AssetNetWork (EAN) haben nun mit  Beteiligung der Bundesnetzagentur eine provisorische Übergangslösung für die zusätzliche Einspeisung in das Netz der EAN gefunden. Technische Grundlage ist die direkte Kopplung der Hochspannungs-Systeme von AVU mit EAN in der Umspannanlage Herdecke sowie die Bereitstellung zusätzlicher Netzanschlusskapazität im Höchstspannungsnetz von Amprion am Anschlusspunkt Dortmund-Kruckel. Dank dieser neuen netztechnischen Anbindung wird der „Zwangseinsatz“ von Kraftwerken der ENERVIE Gruppe zur Sicherstellung der Stromversorgung in der Region Südwestfalen ab Ende 2015 hinfällig.

Was bedeutet die Lösung für die Entwicklung der Netzentgelte in der Region?

Grund für den Anstieg der Netzentgelte in 2015 waren  Kosten, die der verpflichtende Einsatz der ENERVIE Kraftwerke zur Sicherung der Stromversorgung und Netzstabilität in der Region mit sich bringen. Durch die nun gefundene technische Lösung werden die Netzentgelte voraussichtlich ab Anfang 2016 wieder deutlich sinken – allerdings nicht mehr auf das Niveau von 2014, da auch die neue Netzlösung Kosten z.B. für die neue Netzerweiterung und -anbindung sowie den Stromtransport aus den vorgelagerten Netzen mit sich bringen wird. Dennoch ist die Abmilderung der Netzentgelte insgesamt eine gute Nachricht für alle Kunden in der Region.

Was bedeutet dies für ENERVIE?

ENERVIE hat sich gemeinsam mit der regionalen Politik und Wirtschaft intensiv für eine Lösung des „Netzproblems“ in Südwestfalen eingesetzt. Allerdings hat diese Lösung auch eine große Schattenseite für ENERVIE: Die Kraftwerke in Hagen, Herdecke und Werdohl werden bald nicht mehr zur Sicherstellung der Stromversorgung und Netzstabilität gebraucht. In der Folge werden die unrentablen Kraftwerke aller Voraussicht nach zeitnah geschlossen werden müssen. Dies hat massive Auswirkungen auf das Unternehmen und insbesondere für die betroffenen Mitarbeiter. Der notwendige Personalabbau soll so sozialverträglich wie möglich durchgeführt werden. Dabei wird ENERVIE alle sich bietenden Möglichkeiten und Chancen nutzen. Beispiel sind Überlegungen wie Insourcing oder Ruhestands- und Abfindungsvereinbarungen.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Netzlösung wird nun zwischen allen beteiligten Netzbetreibern im Detail geklärt, die Umsetzung soll bis spätestens Ende 2015 vollzogen sein.
ENERVIE entwickelt derzeit in enger Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung und dem Aufsichtsrat entsprechende Szenarien insbesondere zu den Themenkomplexen Stilllegung Erzeugung und  Personalabbau. Dabei wird jeder einzelne Kraftwerksstandort und jede Kraftwerkseinheit einer genauen Einzelfallprüfung unterzogen. Auch bei gemeinsam mit Partnern betriebenen Kraftwerken findet eine entsprechende Abstimmung zum weiteren Vorgehen statt.

Ergänzende Pressemitteilungen:

Strom-Netzentgelte in der Region sinken nach Einigung (24.07.2015)

Lösung für zusätzliche Netzeinspeisung gemeinsam erarbeitet (20.02.2015)

Lösung gefunden - sinkende Netzentgelte ab 2016 möglich (11.02.2015)

Mark-E: Trotz deutlich gestiegener Netzentgelte bleiben Strompreise zum 01.01.2015 konstant (29.10.2014)

Stadtwerke Lüdenscheid: Trotz deutlich gestiegener Netzentgelte bleiben Strompreise zum 01.01.2015 konstant (29.10.2014)

Vorstand trifft Grundsatzentscheidung: ENERVIE zieht sich aus der konventionellen Stromerzeugung zurück  (23.05.2014)