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Pressearchiv 2015

18.09.2015

ENERVIE AssetNetWork und AVU Netz: Seilzugarbeiten für provisorischen Netzanschluss in Herdecke

• Montage von Leiterseilen zur Kopplung der Hochspannungssysteme
• Überquerung des Harkortsees im Bereich des Umspannwerks Herdecke
• Kurze Wartezeiten für Nutzer des Seewegs in der Zeit vom 22. bis 25. September 2015 möglich

AVU Netz und EAN führen aktuell Seilzugarbeiten zu einer direkten Kopplung ihrer 110-Kilovolt(kV)-Systeme im Bereich der Umspannanlage Herdecke durch. Beide Netzbetreiber schaffen hierbei eine direkte Verbindung der benachbarten Stromkreise und führen hierzu ab Dienstag, dem 22. September 2015, Seilzugarbeiten durch. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis zum 9. Oktober 2015 andauern.

Konkret werden neue Leitungsverbindungen – im Fachjargon: Seile –  an den Hochspannungsmasten von AVU Netz und EAN im Bereich des Berghangs an der Wetterstraße auf einer Länge von 181 Metern installiert. Zudem wird der Harkortsee auf Höhe des Umspannwerks Herdecke überquert. Diese Arbeiten mit einem Seilzugsystem erfolgen mit Hilfe eines Spezialboots. So werden über den See neue Leitungen auf einer Länge von 716 Meter gezogen. Da zwei Seilsysteme parallel auf mehreren Ebenen der Hochspannungsmasten installiert werden, beträgt die Gesamtlänge der neu montierten Leiterseile mehr als 10 Kilometer.

In der Zeit von Dienstag, 22. September, bis Freitag, 25. September 2015, kann es im Zuge der Arbeiten auch zu geringfügigen Beeinträchtigungen für Nutzer des Seewegs auf Höhe des Umspannwerks kommen. Mitarbeiter der ausführenden Spezialfirma werden dann während des Seilzugs die Durchfahrt am Seeweg absichern. Spaziergänger, Fahrradfahrer oder Läufer müssen sich gegebenenfalls auf kurze Wartezeiten von einigen Minuten einstellen. Hierfür bitten AVU Netz und EAN schon jetzt um Verständnis.

Hintergrund:

Um den derzeitigen Stromengpass im „Inselnetz“ der ENERVIE AssetNetWork GmbH (EAN) aufzulösen, wird bis Ende 2015 eine provisorische erweiterte Netzanbindung an das vorgelagerte Übertragungsnetz geschaffen. Damit verbunden sinken auch die Netzentgelte im Versorgungsgebiet der EAN spürbar. Sie waren mit Wirkung zum 1. Januar 2015 aufgrund des „Zwangseinsatzes“ der ENERVIE Kraftwerke zur Sicherstellung der Stromversorgung in der Region erhöht worden.

Parallel hierzu laufen derzeit Arbeiten des vorgelagerten Übertragungsnetzbetreibers Amprion zur Bereitstellung zusätzlicher Netzanschlusskapazitäten am 380-kV-Anschlusspunkt Dortmund-Kruckel. Durch diese Maßnahmen kann die Einspeisekapazität ins regionale Verteilnetz der EAN über die Netze der Westnetz GmbH und der AVU Netz von derzeit 675 Megavoltampere (MVA) um rund 300 MVA auf knapp 1.000 MVA gesteigert werden. Durch die ab Ende 2015 gesicherte Stromversorgung in der Region Südwestfalen durch den provisorischen Netzanschluss wird damit auch der „Zwangseinsatz“ von Kraftwerken der ENERVIE Gruppe überflüssig.

Die provisorische Netzerweiterung ist solange notwendig, bis Amprion den im Energieleitungsausbaugesetz und Netzentwicklungsplan für Südwestfalen vorgesehenen Ausbau seines 380-kV-Höchstspannungsnetzes mit dem Anschluss am Knotenpunkt in Hagen-Garenfeld beendet hat.

Hagen/Gevelsberg, 18.09.2015