Aktuelles

07.08.2013

Dr. Peter Liese (MdEP) und Erik Höhne (ENERVIE) im Gespräch: Europapolitik, Energiewirtschaft und die Energiewende

„Die Gestaltung der Energiewende - Herausforderungen für Politik und Energiewirtschaft“ stand als Thema im Mittelpunkt eines Informationsaustausches, zu dem sich Dr. Peter Liese (CDU), Mitglied des Europäischen Parlaments, und Erik Höhne, Technischer Vorstand der ENERVIE Gruppe, im Haus der Stadtwerke Lüdenscheid trafen.

Insbesondere der massive Anstieg an subventioniertem Strom aus erneuerbaren Energien stellt die Betreiber von konventionellen Kraftwerken vor erhebliche Probleme. Erik Höhne machte deutlich, dass weiterhin konventionelle Kapazitäten notwendig sind, um Strom zu erzeugen, wenn „der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint“. Das derzeitige Marktdesign sorge aber dafür, dass der wirtschaftliche Betrieb von modernen und flexiblen Anlage wie Gas und Dampfturbinen-Kraftwerken aufgrund der Preissituation kaum möglich sei. „An Investitionen in neue Kraftwerkskapazitäten können wir ohne stabile Rahmenbedingungen nicht denken, für uns stellt sich derzeit eher die Frage nach dem Weiterbetrieb von bestehenden Anlagen“, machte Erik Höhe die schwierige Situation der ENERVIE Gruppe deutlich. „Auch aus der volkswirtschaftlichen Perspektive macht der Weiterbetrieb bestehender Kraftwerke mehr Sinn als der Zubau von neuen Kapazitäten“, so Höhne weiter.

Peter Liese, der sich der Region Südwestfalen besonders verpflichtet fühlt, stellte fest, dass man sich auch in Brüssel der deutschen Situation sehr bewusst sei und sprach sich grundsätzlich für eine Abkehr von Regulierungsmechanismen zu Marktmechanismen aus. „Das Thema Marktdesign, insbesondere die Themen Förderung der Erneuerbaren Energien und Versorgungssicherheit“, haben im politischen  Berlin sicherlich oberste Priorität“, war sich Liese sicher. Bewegung in der Energiepolitik sei aber wohl erst nach der Bundestagswahl im September zu erwarten. „Im Falle von Anpassungen im deutschen Strommarkt muss der europäische Kontext mitbeachtet werden.“

Hagen / Lüdenscheid, 7. August 2013