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Pressearchiv 2016

10.06.2016

Mark-E: Wasserpreise in Hagen steigen zum 1. Juli 2016

Gestiegene eigene Effizienz kann Kostenanstieg nicht mehr auffangen: erste Preissteigerung seit 17 Jahren

Hauptgründe:

- steigender Aufwand für hohe Wasserqualität – rund 25 Mio. Euro in Wasserwerke investiert
- sinkende Einwohnerzahl Stadt Hagen
- struktureller Wandel mit Rückgang Industrie
- anspruchsvolle Topografie

Mark-E erhöht zum 1. Juli 2016 die Preise für Trinkwasser in Hagen um durchschnittlich rund 8 Prozent. Damit werden nach 17 Jahren die Wasserpreise in der Volmestadt erstmals wieder steigen. Im gleichen Zeitraum seit 1999 stiegen die Verbraucherpreise insgesamt um rund 25 Prozent. Das Unternehmen kann die ständig steigenden Kosten auch in der Wassererzeugung und -verteilung nicht mehr allein durch eigene Effizienzsteigerungen nicht mehr auffangen. Ein weiterer wesentlicher Grund ist die sinkende Einwohnerzahl der Stadt bei gleichzeitig starkem Rückgang der industriellen Großkunden in Hagen in den letzten 25 Jahren. Das heißt, die Kosten für die hohe Qualität des Trinkwassers müssen von immer weniger Verbrauchern getragen werden. Die Anforderungen an die Qualität des Trinkwassers als wichtigstes aller Lebensmittel sind dabei in den letzten Jahren stetig gewachsen, denn der Aufwand für seine Aufbereitung hat sich deutlich erhöht. So hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits rund 25 Mio. Euro in die Ertüchtigung der Wasserwerke Hengstey und Haspe investiert. Auch die hügelige Topografie der Stadt mit einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Hochbehältern und Pumpstationen erhöht die Kosten für die Bereitstellung des Trinkwassers in Hagen. In Diskussionen konnte dem Landeskartellamt im Vorfeld die Notwendigkeit eines neuen Preismodells für die Wasserversorgung in Hagen dargelegt werden.

Das neue Preismodell im Detail

Die Anpassung der Trinkwassertarife erfolgt über eine Erhöhung des Grundpreises um 3,49 Euro (brutto) pro Monat - von derzeit 13,67 Euro auf 17,16 Euro - sowie eine Steigerung des Mengenpreises pro verbrauchtem Kubikmeter Wasser um 6,42 Cent (brutto) - von 1,871 Euro auf 1,936 Euro. Hierdurch ergeben sich über die verschiedenen Verbrauchsfälle zum 1. Juli 2016 unterschiedliche Preissteigerungen für den Trinkwasserbezug.

Trinkwasser in Hagen: Daten und Fakten:

Mark-E erzeugt jährlich rund 13 Mio. m3 Trinkwasser in zwei Wasserwerken in Hagen-Hengstey und an der Hasper Talsperre. Das gewonnene Wasser wird über ein Netz aus rund 750 km Trinkwasserversorgungsleitungen und mittels 8 Hochbehältern mit einer Gesamtspeicherkapazität von ca. 23.000 m3 zum Verbraucher transportiert. Die Belieferung zu den ca. 33.500 Hagener Wasserhausanschlüssen erfolgt aufgrund der anspruchsvollen Topografie über 23 Pumpstationen in 28 Druckzonen von 91 m über NN (Wasserwerk Hengstey) bis 360 m über NN.

Effizienz- und Einsparziele erreicht – „hohe Qualität halten“ neues Ziel

Mark-E hat in den vergangenen Jahren durch ständig verbesserte eigene Effizienz Kostensteigerungen für die Hagener Bevölkerung auffangen können. Dies ist nun nicht mehr möglich. Auch die Einsparbemühungen der Kunden waren in den letzten Jahren erfolgreich: Der tägliche Wasserverbrauch pro Bürger in Deutschland ist im Durchschnitt von 144 Liter im Jahr 1991 auf aktuell 121 Liter gesunken. Damit sind Einsparziele im Verbrauch von Trinkwasser im Wesentlichen erreicht. Heute ist ein wichtiges Ziel und gleichzeitig ein wesentlicher Kostenfaktor die Sicherstellung der hohen Trinkwasserqualität. Hier sind die Wasserversorger gefordert, aber auch jeder Einzelne. So gehören etwa Medikamentenreste in die Mülltonne und nicht in das Abwasser, damit sie nicht über Umwege das Rohwasser zur Trinkwassererzeugung belasten.

Weitere Tipps und Informationen rund um das Thema „Trinkwasser“ gibt Mark-E im Internet unter www.mark-e.de.

Trinkwasser in Deutschland: Fakten zu Kosten und Qualität (weitere allgemeine Infos auf www.vku.de etc.)

• In Deutschland kostet ein Kubikmeter (1.000 Liter) Trinkwasser rund 2 Euro – und ein Liter somit nur etwa 0,2 Cent. Zum Vergleich: Handelsübliches Mineralwasser kostet pro Kasten (12 Liter) etwa 4 Euro und damit etwa das 170fache!
• Für den gesamten Trinkwasserbedarf gibt jeder von uns nur rund 23 Cent am Tag oder 85 Euro im Jahr aus.
• In Deutschland werden die Wasserpreise nach dem Kostendeckungsprinzip gebildet, d. h. alle Kosten der Wasserversorgung fließen in den Wasserpreis ein. Die Kunden zahlen über den Wasserpreis die Kosten, die dem Wasserversorgungsunternehmen wie Mark-E für die Bereitstellung von Trinkwasser zu jeder Zeit, in ausreichender Menge und einwandfreier Qualität entsteht.
• Deutschland ist ein wasserreiches Land, in dem die öffentlichen Wasserversorger nur 3 Prozent des zur Verfügung stehenden Wassers nutzen. Alle Wassernutzer zusammen verwenden nur rund 19 Prozent der Wasservorräte. Zum Schutz unserer Wasserressourcen unternehmen Wasserversorger wie Mark-E und die Abwasserversorger große Anstrengungen, da sie sich mit Nachdruck für den vorbeugenden Gewässerschutz einsetzen.
• Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel. Dafür sorgen die 6.700 deutschen Wasserversorger in enger Abstimmung mit den örtlichen Gesundheitsämtern. Um die Einhaltung einer gleichbleibend hohen Qualität sicherstellen zu können, sind alle Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung festgelegt.
• Mark-E verfügt über ein hauseigenes Labor und führt regelmäßig Kontrollen durch. Alle 2 Monate werden die Ergebnisse auf der Internetseite der Mark-E (http://www.mark-e.de/Home/Privatkunden/Energie/Wasser/Wasserqualitaet-838-1.aspx) veröffentlicht.

Hagen, 10. Juni 2016

 

Trinkwasserverwendung im Haushalt (Quelle: BDEW)