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23.03.2018

Verträge unterzeichnet: Mark-E und STAWAG - Marktchancen für PSW Rönkhausen gemeinsam nutzen

• Besitz an PSW geteilt – Betriebsführung und Vermarktung bei Mark-E
• Weiterbetrieb PSW damit bis mindestens 2030 gesichert
• Energiewende: PSW bringt Angebot und Nachfrage in Ausgleich

Nun ist es offiziell: Der Weiterbetrieb des Pumpspeicherkraftwerks (PSW) Rönkhausen ist bis mindestens 2030 gesichert. Die Umsetzung erfolgt in Kooperation zwischen dem bisherigen Eigentümer, der Mark-E Aktiengesellschaft (Mark-E), und der Stadtwerke Aachen AG (STAWAG) im Rahmen eines Pachtmodells. STAWAG und Mark-E haben jetzt (22.03.2018) die notwendigen Verträge unterzeichnet.

Für Mark-E stellt Erik Höhne, Sprecher des Vorstands der ENERVIE Gruppe, fest: „Wir sind sehr froh, dass mit der Kooperation die notwendige Investition und letztlich so ein langfristiger Weiterbetrieb des PSW gesichert ist. Heute ist ein guter Tag für die Energiewende, weil damit in Zeiten zunehmender Einspeisevolatilität durch regenerative Stromerzeugung langfristig gesicherte Flexibilität zur Verfügung steht.“
„Die STAWAG ist schon seit vielen Jahren Vorreiter für die Energiewende und hat bereits ein großes Portfolio von 160 MW Erneuerbare-Energien-Anlagen realisiert“, so Dr. Christian Becker, Vorstand der STAWAG. „Im Zusammenhang mit diesem Engagement haben wir schon lange nach Möglichkeiten gesucht, in Speichertechnologien zu investieren. Die Kooperation beim Pumpspeicherwerk in Rönkhausen ist dabei ein wichtiger Schritt.“
„Das neue Modell eröffnet für beide Partner neue energiewirtschaftliche Chancen und sichert zugleich für Mark-E Arbeitsplätze im Betrieb und auch im Energiehandel“, so Markus F. Schmidt (Chief Restructuring Officer ENERVIE), der die Verhandlungen für Mark-E leitete.
                                                               
Bereits im letzten Jahr hatten sich STAWAG und Mark-E auf einen gemeinsamen Weiterbetrieb des Pumpspeicherkraftwerks in Rönkhausen geeinigt. Nach den Räten der Kommunen hatten auch das Kartellamt und die Bezirksregierung dem Vorhaben zugestimmt.

STAWAG und Mark-E halten jeweils 50% an der neu gegründeten PSW-Besitzgesellschaft. Die Betriebsführung und die Vermarktung des PSW verbleibt in diesem Modell mindestens bis 2030 bei der Mark E.

Für den sicheren und wirtschaftlichen Weiterbetrieb werden in 2018 umfangreiche Sanierungs- und Revisionsmaßnahmen erforderlich. Zusätzlich soll eine Erweiterung der Speicherkapazität erfolgen. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf rund 25 Mio. €, die im Rahmen einer Projektfinanzierung bereitgestellt werden.

Hintergrund - Das Pumpspeicherwerk (PSW)

Das PSW am Standort Finnentrop-Rönkhausen wurde 1969 in Betrieb genommen, hat eine Leistung von 140 Megawatt (MW) und ist eines von zwei Pumpspeicherkraftwerken in Nordrhein-Westfalen. Das Oberbecken liegt auf einer Höhe von 570 ü. NN auf dem Dahlberg. Das Unterbecken liegt 270 m tiefer im Tal. Mit überschüssigem Strom wird Wasser zum Oberbecken gepumpt. Wird Strom benötigt, wird das Wasser über Turbinen zum Unterbecken hinabgelassen, um auf diese Weise Strom zu erzeugen. Schwankungen bei der Stromnachfrage und dem Dargebot von Sonnen- und Windenergie können so flexibel ausgeglichen werden. Pumpspeicherkraftwerke sind die derzeit die kostengünstigste Technologie zur mittelbaren Speicherung großer Strommengen. Sie werden auch zukünftig eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende spielen.

Mark-E Aktiengesellschaft

Für ihre Kunden bündelt Mark-E das Serviceangebot eines modernen Energie- und Infrastrukturdienstleisters und gehört zu den größten Energiedienstleistungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG liefert jährlich rund 6 Milliarden Kilowattstunden Strom an rund 300.000 Privat-, Geschäfts- und Industriekunden sowie an Energiehandelspartner. Moderne Contracting-Lösungen für Unternehmen gehören genauso zum Portfolio wie die überregionale Vermarktung der Produkte und Dienstleistungen über das Internet. Darüber hinaus versorgt Mark-E Kunden mit Fernwärme, Heiz- und Prozessdampf sowie in Hagen auch mit Gas und Trinkwasser. Mark-E betreibt eigene Erzeugungsanlagen mit zur Zeit rund 750 Megawatt Gesamtleistung, die Steinkohle, Gas, Wasserkraft, Biomasse, Wind- und Sonnenenergie nutzen. In der ENERVIE Gruppe übernimmt der Energiehandel der Mark-E die Vermarktung der Stromerzeugung aus den eigenen Kraftwerken und die Optimierung der Energiebeschaffung für Strom und Gas an den Handelsbörsen.
www.mark-e.de

Stadtwerke Aachen AG (STAWAG)

Die STAWAG ist als zukunftsorientiertes Unternehmen der Energiedienstleister für Aachen. Sie liefert täglich Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser an über 130 000 Kunden. Mit 685 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 383 Mio. Euro (2016) ist die STAWAG einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in der Region. Den Wettbewerb in der Energiewirtschaft hat die STAWAG als Chance genutzt und sich vom reinen Energieversorger zu einem vielseitigen und flexiblen Dienstleister gewandelt. Neben Energieberatung für Privatkunden bietet sie technische Dienstleistungen zum Thema Energie für Geschäftskunden an. Umweltschutz hat bei der STAWAG schon lange hohe Priorität. Sie betreibt mehrere Blockheizkraftwerke, die klimaschonend und Energie sparend Strom und Wärme gleichzeitig produzieren. Schon heute erzeugt die STAWAG über 300 Millionen Kilowattstunden grünen Strom in lokalen und überregional verteilten, eigenen Ökostromanlagen: Das entspricht jeder zweiten Kilowattstunde des Verbrauchs der Aachener Haushalte und Gewerbetreibenden. Über 15 Windparks betreibt das Aachener Unternehmen bundesweit, in der Region sind jüngst Windparks in Düren, Aldenhoven, Linnich, Simmerath und in Aachen hinzugekommen. Im Bereich Elektromobilität engagiert sich die STAWAG bereits seit Ende 2008: In Aachen sind heute 32 öffentliche Ladesäulen mit 60 Ladepunkten installiert, weitere 15 Ladesäulen sind in der konkreten Planung.

Hagen/Aachen, den 23. März 2018

Vertragsunterzeichnung am 22.03.2018 (v.l.n.r.): Wilfried Ullrich (Vorstand STAWAG), Dr. Christian Becker (Vorstand STAWAG), Erik Höhne (Vorstandssprecher ENERVIE), Markus F. Schmidt (CRO ENERVIE)