Mark-E unterstützt neue Untersuchungen und Befunde aus der Hagener Blätterhöhle
Die Blätterhöhle in Hagen zählt zu den wichtigen archäologischen Fundstätten in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und mittlerweile auch in Europa. Die Höhle und ihr Vorplatz erweisen sich als eine Art Klima- und Umweltarchiv, das von der Eiszeit bis zur Gegenwart reicht. Neue Untersuchungen von Sedimenten und Mollusken (Weichtieren), die unter anderem durch die finanzielle Unterstützung des regionalen Energieanbieters Mark-E ermöglicht wurden, geben wertvolle Hinweise auf die Einordnung und Datierung der Grabungsfunde sowie zu den damaligen Klima- und Umweltbedingungen. Bei einem gemeinsamen Termin präsentierten Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Hagen, der Mark-E sowie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch, 22. November, die neuesten Forschungsergebnisse sowie Neufunde aus der Blätterhöhle.
Im Rahmen des laufenden Projektes findet bereits seit einigen Jahren die Analyse von Schneckenresten – sogenannten Mollusken – aus den Sedimenten der Fundhorizonte auf dem Vorplatz der Blätterhöhle statt. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit einer so bedeutenden Fundstelle, welche sich zudem auch noch im unmittelbaren Umfeld unserer Unternehmenszentrale befindet, zu unterstützen", so Erik Höhne, Vorstandssprecher der ENERVIE Gruppe sowie der Mark-E Aktiengesellschaft, im Rahmen des Termins. Das Projekt wird neben der Unterstützung durch Mark-E außerdem durch Mittel der Stadt Hagen sowie des Archiv- und Museumsvereins Geschichtsfreunde Hagen e.V. finanziert.
Grabungsergebnisse aus dem Jahr 2023
Nach einer notwendigen Erweiterung der Grabungsfläche entdeckten die Forscherinnen und Forscher in diesem Jahr erneut Funde aus der Mittelsteinzeit unter denen sich auch einige menschliche Überreste – vor allem in der Form von Zähnen –befanden. Unerwarteterweise stießen die Forschenden erneut auf einen spätaltsteinzeitlichen Fundhorizont, der nach der bisherigen Rekonstruktion erst tiefer erreichbar gewesen wäre. Neben einer weiteren typischen Pfeilspitze aus Feuerstein ist bemerkenswert, dass nun auch eine sogenannte Befundsituation angetroffen wurde. In einem schwärzlichen Fundsediment, das für die große Nähe zu einer Feuerstelle spricht, lagen drei größere aufgespaltene Geröllfragmente zusammen mit Knochenfragmenten versetzt übereinander, die offensichtlich auf eine bestimmte Arbeitsplatzsituation verweisen. Dieser spannende Bereich soll im kommenden Jahr näher untersucht werden.
Über die Blätterhöhle
Die Hagener Blätterhöhle wurde bereits in den 1980er Jahren durch Höhlenforscher des Arbeitskreises Kluterthöhle e.V. aus Ennepetal entdeckt. 2004 kamen erstmalig archäologische Funde und menschliche Überreste zutage. Seit 2006 werden in der Höhle und auf ihrem Vorplatz wissenschaftliche Grabungen und Untersuchungen am Fundmaterial durchgeführt, für die neben der Stadt Hagen und der LWL-Archäologie für Westfalen (Außenstelle Olpe) aktuell auch die Universität zu Köln sowie Dr. Jörg Orschiedt aus Halle an der Saale federführend sind.
Hagen, 23. November 2023

Vorstellung der neuesten Funde aus der Blätterhöhle im Rahmen eines Pressetermins am 22. November im Wasserschloss Werdringen (v.r.n.l.): Professor Michael Baales (LWL), Mark-E Vorstandssprecher Erik Höhne und Grabungsleiter Wolfgang Heuschen