ENERVIE Gruppe erzielt gutes Unternehmensergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr und schafft solide Basis für 2022

• 47,2 Mio. Euro Ergebnis vor Steuern (EBT)
• 1.181 Mio. Euro Umsatzerlöse
• Eigenkapitalquotensteigerung auf 27,9 Prozent
• Dividendenerhöhung auf 14 Mio. Euro
• Aktuelle Herausforderungen: Energiepreisentwicklung und Russland-Ukraine-Krieg

Die ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG mit Sitz in Hagen, hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021 ein insgesamt gutes Ergebnis erzielt. „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen mit der Corona-Krise, den regionalen Auswirkungen der Hochwasser-Katastrophe und den im 4. Quartal beginnenden Turbulenzen an den Energiemärkten haben wir eine solide Basis zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen geschaffen. Auch die guten Deckungsbeiträge in der Erzeugung und im Vertrieb haben dazu beigetragen, die positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fortzusetzen“, fasst ENERVIE Vorstandssprecher Erik Höhne zusammen.

Das Geschäftsjahr 2021 in Zahlen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten die Unternehmen der ENERVIE Gruppe bei einem deutlich erhöhten Umsatz von rund 1.181 Mio. Euro (2020: 937 Mio. Euro) ein Ergebnis vor Steuern von 47,2 Mio. Euro (2020: 43,1 Mio. Euro). Aufgrund der insgesamt erfreulichen Unternehmensentwicklung konnte die Eigenkapitalquote damit auf 27,9 Prozent weiter gesteigert werden (2020: 26,7 Prozent). Insgesamt verbesserte sich auch der Jahresüberschuss, sodass der Vorstand vorschlägt, eine erhöhte Dividende in Höhe von 14 Mio. Euro (2020: 11 Mio. Euro) an die Aktionäre auszuschütten.

Die ENERVIE Gruppe lieferte für die Versorgung der fast 400.000 Energiekunden sowie Energiehandelspartner mit den Tochtergesellschaften Mark-E und Stadtwerke Lüdenscheid im Jahr 2021 rund 7,2 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom (2020: 8,0 Mrd. kWh), 7,9 Milliarden kWh Gas (2020: 6,5 Mrd. kWh), 72 Millionen kWh Wärme (2020: 52 Mio. kWh) und 15,7 Millionen Kubikmeter Trinkwasser (2020: 15,9 Mio. Kubikmeter).

Die Entwicklung bei den Energie- und Wasserabsätzen

Der Stromabsatz im ENERVIE Konzern hat sich 2021 im Wesentlichen aufgrund eines gefallenen Handelsvolumens um rund 10 Prozent verringert. Dagegen stieg der Gasabsatz witterungs- und handelsbedingt um rund 21 Prozent an. Die Wärmeabgabe an Endverbraucher stieg ebenfalls aufgrund der Witterung sowie durch die Akquisition eines Fernwärmegebietes gegenüber 2020 deutlich an. Der Absatz bei der Trinkwasserversorgung blieb weitgehend stabil.

ENERVIE Vernetzt verstärkt Investitionen

Die Netzgesellschaft ENERVIE Vernetzt investierte 2021 insgesamt rund 30 Mio. Euro in den Ausbau der Strom-, Gas- und Wassernetze. ENERVIE Vernetzt wird sich auch weiterhin in den Ausbau der regionalen Netzinfrastruktur einbringen und sieht hierfür im Geschäftsjahr 2022 deutlich erhöhte Ausgaben in Höhe von rund 43 Mio. Euro vor. „Mit diesen soliden Netzinvestitionen sorgen wir nachhaltig für eine hohe Stabilität und Sicherheit in unserem Versorgungsgebiet. Wir treiben insbesondere die Digitalisierung in unseren Netzen, aber auch generell in der Region weiter voran und sehen uns hier als starker Partner der Kommunen“,
hebt ENERVIE Vorstandsmitglied Volker Neumann hervor. ENERVIE Vernetzt trat 2021 der „Versorger-Allianz 450“ bei, die sich für den Ausbau eines ausfallsicheren 450-Megahertz-Funknetzes für die Digitalisierung der Energie- und Wasserwirtschaft sowie anderer kritischer Infrastrukturen engagiert. Zudem baute ENERVIE Vernetzt mit dem LoRaWAN-Netz (Long Range Wide Area Network) ihr eigenes Funknetz im Versorgungsgebiet weiter aus, das zukünftig auch Basis für Smart City-Anwendungen werden wird.

Weitere positive Einflussfaktoren

Wesentlich im Geschäftsjahr 2021 waren auch eine zufriedenstellende Einsatzbilanz des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (GuD) in Herdecke und die hohen Deckungsbeiträge des Pumpspeicherwerks (PSW) in Finnentrop-Rönkhausen. Im Bereich der Trinkwassererzeugung nahm das ENERVIE Tochterunternehmen Mark-E im Herbst 2021 die neue „weitergehende Aufbereitungsstufe“ im Wasserwerk Hagen-Hengstey in Betrieb. Sie sorgt in einem mehrstufigen Verfahren für noch größere Sicherheit und Qualität bei der Trinkwassererzeugung. Das Investitionsvolumen lag bei ca. 17 Mio. Euro.

Einen besonderen Fokus hat ENERVIE erneut auf Wachstumsthemen im Rahmen der Energiewende in der Region gelegt: So gelang es, zusammen mit der Stadt Hagen als Modellregion, das Wasserstoff-Projekt „HyExperts“ zu initiieren und Fördergelder in Höhe von 400.000 Euro zu sichern. Zudem hat sich ENERVIE Vernetzt zusammen mit Partnern im Rahmen des Projektes „Zukunft RuH2r“ das Ziel gesetzt, den Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur im südöstlichen Ruhrgebiet und angrenzenden Sauerland zu entwickeln.

Weiterhin steht der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Region Südwestfalen weit oben auf der Agenda. Hier erwartet ENERVIE aufgrund der aktuellen Initiativen der Bundesregierung (Osterpaket) eine verbesserte Genehmigungssituation, um insbesondere bereits vorentwickelte Windenergieprojekte im Versorgungsgebiet jetzt einfacher umsetzen zu können.

Insgesamt generierte die ENERVIE Gruppe im Geschäftsjahr 2021 in Südwestfalen eine regionale Wertschöpfung in Höhe von rund 175 Mio. Euro - maßgeblich durch Investitionen, Beschäftigung, Gewinnausschüttungen, Konzessionsabgaben und Steuern. Im Sommer 2021 sicherte sich ENERVIE durch den erfolgreichen Abschluss der vorgezogenen Refinanzierung mit Kernbanken und örtlichen Sparkassen eine neue, langfristig strukturierte Konzernfinanzierung von rund 170 Mio. Euro. Diese vorteilhafte Situation bietet ENERVIE die Möglichkeit, sich mittel- und langfristig mit Kreditmitteln einzudecken, die der Unternehmensgruppe große Flexibilität im Hinblick auf die verfolgte Wachstumsstrategie und die zukünftigen Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld einräumen.

Veränderungen im Vorstand: Volker Neumann folgte ab 1. Mai 2021 auf Wolfgang Struwe

Mit Wirkung zum 1. Mai 2021 wurde Volker Neumann durch die Aufsichtsräte der ENERVIE und der Mark-E Aktiengesellschaft zum Ressortvorstand Netze/Personal/Kommunales Netzwerkmanagement bestellt. Er folgte auf Wolfgang Struwe, dessen Vertrag zum 30. April 2021 endete, der aber bedauerlicherweise wenige Tage vor seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem Vorstand verstarb. Mit Wirkung zum 1. Mai 2021 wurde auch die Geschäftsbereichsverteilung zwischen den Vorständen neu geregelt. Erik Höhne ist Vorstandssprecher und verantwortet die Bereiche Erzeugung/Vertrieb/Handel/Finanzen. Volker Neumann ist für die Bereiche Personal/Recht/Facilities/Kommunales Netzwerkmanagement sowie für ENERVIE Vernetzt und die Bäderbetriebe Lüdenscheid zuständig. Zudem hat Herr Neumann die Geschäftsführung der Stadtwerke Lüdenscheid GmbH übernommen.

Die generelle Personalsituation

Zum 31. Dezember 2021 arbeiteten für die ENERVIE Gruppe 1.093 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Dazu zählen 66 Auszubildende, die sehr wichtig für die Zukunftssicherheit des Unternehmens sind. Damit hat sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 19 Mitarbeiter erhöht.

Die Erwartungshaltung für das Jahr 2022

Durch die Verwerfungen am Energiemarkt, welche sich seit dem 4. Quartal abzeichneten, erwartet die ENERVIE Gruppe auch im laufenden Jahr weiterhin sehr hohe und volatile Energiepreise. Der Russland-Ukraine-Krieg wird die Situation weiter verschärfen und gleichzeitig große Herausforderungen für die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa mit sich bringen.

Insgesamt sieht sich ENERVIE weiterhin als maßgeblicher Treiber der Energiewende in Südwestfalen und hofft, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Region zügig voranschreiten kann.

Weitere Informationen zur ENERVIE Gruppe finden Sie unter: www.enervie-gruppe.de

Hagen, 11. April 2022

 

Daten und Fakten

Finanzdaten 2021 2020
Umsatzerlöse 1.181 Mio. EUR 937 Mio. EUR
Ergebnis vor Steuern (EBT) 47,2 Mio. EUR 43,1 Mio. EUR
Absatz Strom 7.227 Mio. kWh 7.999 Mio. kWh
Absatz Gas 7.897 Mio. kWh 6.528 Mio. kWh
Absatz Wärme, Dampf 72 Mio. kWh 52 Mio. kWh
Absatz Wasserversorgung 15,7 Mio. m3 15,9 Mio. m3