24.08.2020

ENERVIE LoRaWAN - smarter Gewässerschutz: LoRa-Sensor wacht über Ökosystem im Hagener Ischeland-Teich

  • Intelligente Technologie für Echtzeitdaten zu Temperatur und Sauerstoffgehalt
  • LoRaWAN schafft digitale Infrastruktur für stadtweite „Smart City“-Lösungen
  • Mehr Effizienz und Nachhaltigkeit für urbane Ökosysteme

 

Viel Sonnenschein und wenig Regen - das dritte trockene Jahr in Folge zeigt 2020 sehr genau, wie empfindlich Ökosysteme sein können. Teichanlagen wie am Ischeland in Hagen gehören zu den sensiblen Anzeigern für einen fortschreitenden Klimawandel: Mit steigenden Wassertemperaturen und sinkendem Sauerstoffgehalt droht das Ökosystem im Teich zu kippen. Um hier gezielt gegenzusteuern, baute die ENERVIE Gruppe nun erstmals ein digitales Frühwarnsystem für den Gewässerschutz am Ischeland-Teich ein. Beim Ortstermin überzeugten sich der Hagener Oberbürgermeister Erik O. Schulz und ENERVIE Vorstandssprecher Erik Höhne von dem gestarteten Test: In Echtzeit misst ein intelligenter Sensor Wassertemperatur sowie Sauerstoffgehalt und füttert mit den Daten ein zugehöriges „Smart City“-Dashboard.

Im April informierten aufmerksame Spaziergänger die Feuerwehr und verhinderten damit ein Fischsterben im Hagener Stadtgartenteich – am Ischeland ist dieser Anruf zukünftig nicht mehr notwendig. „In und rund um Hagen bauen wir gerade eine intelligente, digitale Infrastruktur auf. Unser LoRaWAN-Funknetz kann an jeder Stelle in der Stadt Daten aufnehmen und weiterleiten“, berichtet Erik Höhne, Vorstandssprecher der ENERVIE Gruppe. Für den Ischeland-Teich heißt das: Über den LoRa-Sensor ermittelte Echtzeit-Daten geben dem Teichbesitzer stets Auskunft, ob mit der Wassertemperatur und dem Sauerstoffgehalt die Lebensbedingungen für Flora und Fauna im Gewässer stimmen.

„Ein/Aus“, Temperaturen, Stoffkonzentrationen

Für die öffentliche Energieversorgung nutzt ENERVIE bereits selbst verschiedene Sensoren, die beispielsweise Temperaturen in Betriebsanlagen messen, Zählerstände auslesen oder bei der Fehlersuche Kurzschlüsse orten können. „Mit der Sauerstoffmessung hier im Ischeland-Teich können wir für die Stadt Hagen bzw. den WBH erstmalig wichtige Umweltdaten im öffentlichen Raum bereitstellen und dauerhaft dokumentieren. Auch Meldeketten lassen sich im ‚Störfall‘ automatisch auslösen“, formuliert der ENERVIE Vorstandssprecher den Ansatz.

Smart City: Die Stadt der Zukunft ist datengetrieben

„Ziel ist es, gerade in der Vielfältigkeit unserer Städte, Nachhaltigkeit und Effizienz voranzutreiben“, bestätigt Erik O. Schulz, Oberbürgermeister der Stadt Hagen, auch mit Blick auf die Digitalisierungsstrategie der Volmestadt. „Wir stehen in den Startlöchern für die Smart City Hagen – die intelligente Technologie wird nach und nach in unser Leben einziehen. Aktuell bringt unser Digitalisierungsbeauftragter die Akteure zusammen, mit denen wir die intelligenten Lösungen im öffentlichen Raum entwickeln und umsetzen können. Da passt es bestens, dass wir im Konzern ‚Stadt‘ auch das LoRaWAN der ENERVIE nutzen und hier am Ischeland gemeinsam ein erstes beispielhaftes Projekt an den Start bringen können.“

Hagen, 24. August 2020


Hintergrund

ENERVIE: Aufbau regionale LoRaWAN-Infrastruktur

LoRaWAN („Long Range Wide Area Network“) spielt als Übertragungstechnik Zukunftsmusik bei der Digitalisierung aller Lebensbereiche. Hier punkten aus Sicht der ENERVIE Gruppe Reichweite, gute Gebäudedurchdringung, hohe Energieeffizienz und niedriger Wartungsaufwand der angeschlossenen Sensoren. Die Möglichkeiten, Aufgaben des Alltags intelligent zu steuern, wachsen mit der Anzahl neu entwickelter Sensoren. Sie können beispielsweise Betriebs- und Füllstände, Temperaturen, Stoffkonzentrationen und Zählerstände erfassen. LoRaWAN bietet die Infrastruktur für intelligente Mobilitäts-, Ver- und Entsorgungsaufgaben. Das ENERVIE LoRaWAN deckt mittlerweile 80 Prozent des Netzgebiets ab. ENERVIE nutzt im LoRaWAN eigene smarte Technologien und öffnet es auch für Kunden. So steht aktuell ein smartes Energieverbrauchs-Monitoring im Maschinenpark eines Industriebetriebes an.

ENERVIE LoRaWAN: Daten und Fakten

  • 80 Prozent des 1.000 Quadratmeter großen ENERVIE Netzgebiets mit LoRaWAN ausgestattet
  • 100 Gateways im LoRaWAN installiert und zum Netzwerkt zusammengeschlossen
  • Projekte zu intelligenten Zählern, Schachtwasser-Anzeigern, Objektschutz, Parkraumbewirtschaftung, Fehlersuche und Gewässerschutz umgesetzt

Premiere "Smarter Gewässerschutz": Wie die LoRa-Messwerte im Dashboard der ENERVIE Service zusammenlaufen, konnten ENERVIE Vorstandssprecher Erik Höhne und der Hagener Oberbürgermeister Erik O. Schulz von Henning Karl, Prokurist ENERVIE Service, erfahren.

Ansicht LoRaWAN Dashboard

Eine Woche vorher montierte das Entwicklerteam „Smarter Gewässerschutz“ (von links nach rechts) den neuen Sensor: Chinsanaa Adam und Jörg Laskowski koordinierten seitens der ENERVIE Gruppe die Konzeption und Konstruktion. Annette Litwora, UIT GmbH, steuerte das Know-how zur speziellen Messtechnik bei. Felix Roxer und sein Team der Roxer Elektrotechnik GmbH übernahmen die Installation.