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26.08.2021

„Nachhaltig, regenerativ, ressourcenschonend“: Kommunales Energie- und Ressourceneffizienz-Netzwerk (KERN) zieht positive Zwischenbilanz

• Acht Kommunen in Südwestfalen hatten sich 2019 auf Initiative der ENERVIE zu einem Netzwerk zusammengeschlossen
• Ein Jahr operative Zusammenarbeit:

o KERN-Themen: Innovative Technologiekonzepte für mehr Energie- und Ressourceneffizienz, Mobilität, Nachhaltige Beschaffung, Erneuerbare Energien, Förderberatung und vieles mehr
o Zielvereinbarung: mindestens 15 Prozent CO2-Einsparung der zu betrachtenden Liegenschaften in jeder Kommune bis Ende der Projekt-Laufzeit 2023
o „KERN-Plattform“ als zentrales Fundament zur Datensammlung und Kommunikation
o Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung aller kommunalen Akteure: Gemeinsames Projekt-Logo und Internet-Präsenz entwickelt

Ein starkes Bündnis in der Region mit dem gemeinsamen Ziel der Energie- und Ressourceneffizienz zieht nach einem Jahr operativer Arbeit eine positive Zwischenbilanz: Insgesamt acht Kommunen – die Städte Hagen, Halver, Kierspe, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Neuenrade sowie die Gemeinden Herscheid und Schalksmühle – hatten sich 2019 zum „Kommunalen Energieeffizienz- und Ressourceneffizienz-Netzwerk (KERN)“ zusammengeschlossen. Die „KERN“-Mitglieder trafen sich am Donnerstag, dem 26. August 2021, in virtueller Form zu ihrer Quartalssitzung.

Gemeinsamer Dreiklang: nachhaltig, regenerativ, ressourcenschonend

Das kommunale Netzwerk KERN zählte bei seiner Gründung zu den ersten seiner Art in Deutschland. Am 23. August 2021 jährte sich nun der Beginn der operativen Zusammenarbeit zum ersten Mal. Ein gemeinsames Ziel der beteiligten Städte und Gemeinden in der Region: Einsparpotenziale bei Ressourceneinsätzen sowie Energieverbräuche für Liegenschaften kennenzulernen und zu verbessern. Die Kommunen wollen aber auch neue Wege in Sachen innovative Technologiekonzepte, Mobilität, ressourcenschonende Gebäudesanierung und -neubau oder der Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien gehen. Um Erfolge auch nachweisbar zu machen, haben sich alle Netzwerk-Teilnehmer in einer gemeinsamen Zielvereinbarung verständigt, bis zum Ende des dreijährigen Projektzeitraums am 23. August 2023 eine CO2-Einsparung von mindestens 15 Prozent bei den zu betrachtenden Liegenschaften in jeder Kommune zu erzielen. Um dies zu erreichen, wurde eine gemeinsame „KERN-Plattform“ entwickelt. Hier werden unter anderem
- konkrete Maßnahmen in puncto Energie- und Ressourceneffizienz gesammelt und die CO2-Einsparung sowie Kostensenkungen ermittelt
- ein dauerhafter Erfahrungsaustausch durchgeführt, der zu gegenseitigem Know-how-Gewinn führt
- ein kontinuierliches Monitoring, z.B. in Form eines „Ampelsystems“, zur Erfolgskontrolle genutzt

Die ENERVIE Gruppe übernimmt hierbei die Rolle des „Netzwerkmanagers“ und Know-how-Trägers. Dazu gehört neben der Organisation regelmäßiger Arbeitstreffen auch die Unterstützung bei der Beantragung von staatlichen Fördermitteln für das Netzwerk. In zahlreichen Gesprächen entwickelte ENERVIE zusammen mit den Kommunen Maßnahmen, die zum Teil auch bereits umgesetzt werden. Darüber hinaus wurde ein gemeinsames Projekt-Logo entwickelt, eine gemeinsame Internet-Präsenz ist im Aufbau. Diese ist über die Adresse www.kern-netzwerk.de in Kürze abrufbar.

„Energie- und Ressourceneffizienz belegen einen aktiven Klimaschutz und zeigen, wie die Energiewende vor Ort aktiv mitgestaltet wird. Als größter Energiedienstleister in der Region bringen wir hier gerne unsere breite Kompetenz ein und unterstützen die teilnehmenden Kommunen“, so ENERVIE Vorstandsmitglied Volker Neumann.

„KERN mobilisiert und hat auch in Meinerzhagen Fahrt aufgenommen, indem KERN viele Themen in intensiven Beratungsgesprächen angestoßen hat. Dabei rücken auch Qualifizierungsmaßnahmen und der Einsatz von digitalen Medien zur Ressourcenschonung in den Vordergrund“, so Bürgermeister Jan Nesselrath aus Meinerzhagen.

„Vor-Ort Termine mit einem fachlich versierten KERN-Team machen Sinn und können uns in der Gebäudewirtschaft sehr gut unterstützen. Solche, durch unsere eigenen Mitarbeiter unterstützten Beratungsgespräche sind effizient und helfen uns, zielgerichtete Lösungskonzepte effektiv zu definieren“, betont Oberbürgermeister Erik O. Schulz aus Hagen.

„Wir in Lüdenscheid gehen mit KERN einen neuen Weg in Richtung nachhaltiger öffentlicher Beschaffung. Dies setzt eine fachbereichsübergreifende Vernetzung voraus, deren Weichen durch das Projekt gestellt werden. Dabei wird auch die spezielle Qualifizierung in Richtung Nachhaltigkeit in diesen Bereichen durch passende Seminarangebote vorangetrieben“, hebt Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer hervor.

„Mit KERN-Unterstützung können wir unsere schon lange geplanten Startprojekte für das Rathaus zeitnah umsetzen. Eine große Photovoltaikanlage in Verbindung mit internen und öffentlichen Lademöglichkeiten für Elektromobilität sind der Beginn für eine weitgehende Ausstattung der Kommunalgebäude“, so Bürgermeister Uwe Schmalenbach aus Herscheid.

„Für uns steht die energieeffiziente und ressourcenschonende Sanierung der öffentlichen Gebäude im Focus der KERN-Projekte. Diese wurden, wie auch mögliche Konzepte zum Klimawald, in den Gesprächen mit Fachberatern herausgearbeitet und unterstützen uns bei der schnellen Umsetzung einzelner Maßnahmen“, umreißt Kierspes Bürgermeister Olaf Stelse wesentliche Aspekte.

„Hier oben auf den Hügeln des Sauerlandes begleitet uns KERN bei einer Planung und Umsetzung einer starken Photovoltaik-Offensive – begleitet durch nachhaltige überregionale Mobilitätskonzepte und neue Wärme-Technologien. Dabei ist uns auch die Qualifizierung der Mitarbeiter wichtig, um diese Technologien auch energiesparend anwenden zu können“, so Bürgermeister Michael Brosch aus Halver.

„KERN hat die schon geplante Photovoltaik-Analyse vorangetrieben und hilft, bestehende Rückbauprojekte ressourcenschonend zu planen. Dabei steht der Kreislaufprozess im zentralen Mittelpunkt. Er sorgt für Nachhaltigkeit und spart durch die Wiederverwendung der einzelnen Baustoffe sogar noch Geld ein“, betont Schalksmühles Bürgermeister Jörg Schönenberg.

„Bei der innovativen Planung moderner nachhaltiger Wärmekonzepte in Verbindung mit unserem hier vor Ort möglichen Photovoltaik-Potenzial hilft uns KERN, neue Wege auch unter anderen Blickwinkeln bei der Auswahl neuer Energieträger zu sehen“, so Bürgermeister Antonius Wiesemann aus Neuenrade.

Weitere Informationen zu KERN unter https://www.enervie-gruppe.de/Home/Kompetenz/kern-netzwerk.aspx und in Kürze unter https://www.kern-netzwerk.de.

Hintergrund: nachhaltiger Klimaschutz durch KERN

Zwei Drittel des Energiebedarfs im öffentlichen Sektor entfallen auf Städte, Gemeinden und Landkreise. Dementsprechend können Kommunen viel zum Erreichen der klimapolitischen Ziele Deutschlands beitragen. Die Bundesregierung fördert mit dem „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ und dem „Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) die Aktivitäten auf kommunaler und regionaler Ebene. Deutschland hat seine Klimaziele angehoben und verbindliche Emissionsziele für die Jahre bis 2045 beschlossen. Der Bundestag hat am 24. Juni 2021 dem von der Regierungskoalition vorgelegten „verschärften Klimaschutzgesetz“ zugestimmt. Dieses sieht unter anderem vor, dass Deutschland – statt wie zuvor geplant bis 2050 – bereits bis 2045 Klimaneutralität erreicht.

Hagen, 26. August 2021