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12.02.2020

Verbesserte Marktsituation: Einsatzzeit des Mark-E Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Herdecke in 2019 mehr als verdoppelt

• Wichtiger Baustein der Energiewende: GuD-Anlage mit über 2.700 Betriebsstunden in 2019
• Ziele: Einsatzdauer weiter steigern, Personalaufbau für Voll-Betrieb
• Klimabilanz: 600-Megawatt-Kraftwerkspark der Mark-E immer „grüner“

Erfolgreiche Bilanz – die Gas- und Dampfturbinen (GuD-)anlage in Herdecke von Mark-E und ihrem Projektpartner Statkraft konnte im Jahr 2019 seine Betriebsdauer im Vergleich zu den beiden Vorjahren mehr als verdoppeln: Die Anlage lief insgesamt über 2.700 Stunden nach zuvor jeweils 1.300 Stunden in den Jahren 2017 und 2018. Hauptgrund hierfür ist eine verbesserte Marktsituation, unter anderem hervorgerufen durch die schrittweise Abschaltung von Kernkraftwerken, einem deutlich höheren CO2-Preis, niedrigeren Gaspreisen und dem starken Rückgang der Kohleverstromung. Der derzeit in der Abstimmung befindliche Entwurf zum „Kohleausstiegsgesetz“ auf Basis der Empfehlungen der „Kohlekommission“ lässt für die nächsten Jahre sogar einen noch positiveren Ausblick zu. Dieses Fazit zieht der Anlagenbetreiber Mark-E.

„Nicht nur die jüngsten Marktentwicklungen, sondern auch der durch die Bundesregierung festgelegte Ausstiegspfad für Braun- und Steinkohlekraftwerke bis spätestens 2038 stärkt die Rolle der Stromversorgung durch GuD-Anlagen. Daher war die getroffene Entscheidung, die GuD-Anlage in Herdecke weiter zu betreiben, absolut richtig“, bilanziert ENERVIE Vorstandssprecher Erik Höhne.

Auf Grund der schwierigen Marktsituation war das Betriebskonzept in den vergangenen Jahren angepasst und die Anlage in einen Reservebetrieb überführt worden. Ziel ist, bis zum Frühjahr 2020 die Anlage flexibel sowohl für Spitzenlastzwecke, aber auch im Regelbetrieb wieder rund um die Uhr zur Verfügung zu stellen. „Hierfür wird derzeit die Belegschaft am Standort Herdecke entsprechend aufgestockt und neue Mitarbeiter eingestellt“, kündigt Erik Höhne an. Mark-E sucht hierfür noch qualifizierte Fachkräfte für das Berufsbild des Kraftwerkers. Interessenten können sich unter anderem auf der Internetseite der Unternehmensgruppe unter Home/Karriere/stellenboerse.aspx erkundigen.

Mark-E, ein Unternehmen der ENERVIE Gruppe, hat in den letzten Jahren seinen Erzeugungs-Mix deutlich verändert: Der Anteil der fossilen Energieträger hat u.a. durch die Stilllegung der beiden Steinkohle-Blöcke im Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen deutlich abgenommen, der Anteil der erneuerbaren Energien nimmt dafür stetig zu. Derzeit verfügt Mark-E über ein Kraftwerksportfolio von rund 600 Megawatt (MW) Leistung: Neben der GuD Anlage Herdecke (417 MW) betreibt das Unternehmen das kürzlich zusammen mit dem Partner STAWAG modernisierte und erweiterte Pumpspeicherwerk Finnentrop-Rönkhausen (140 MW), eine Biomasseverstromungsanlage (20 MW) in Hagen-Kabel, die Klärschlammverbrennungsanlage in Werdohl-Elverlingsen (4 MW) zusammen mit dem Ruhrverband, drei Laufwasserkraftwerke (5 MW), eine Windkraftanlage in Lüdenscheid (3 MW) sowie diverse Photovoltaikanlagen (ca. 1 MW).

Auch der Weiterbetrieb der GuD-Anlage Herdecke als „sauberste“ konventionelle Energieerzeugung im Vergleich zu Steinkohle- und Braunkohlekraftwerken verbessert die Erzeugungs- und damit Klimabilanz deutlich. Ein weiterer wichtiger Aspekt: GuD-Anlagen können vergleichsweise schnell zum Einsatz gebracht werden. Damit sind sie ein wesentlicher Faktor zur Stabilisierung des Stromnetzes, die aufgrund der volatilen Einspeisung von immer mehr Erneuerbaren Energien zunehmend schwieriger wird. Damit sind GuD-Anlagen ein wichtiger Baustein zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende.

Hintergrund: Das Cuno-Kraftwerk Herdecke

Seit 1908 wird am ältesten Kraftwerksstandort der Mark-E in Herdecke Strom erzeugt. Ab 2005 errichtete Mark-E zusammen mit dem norwegischen Energieunternehmen Statkraft eine umweltfreundliche Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Anlage am Standort. Das Kraftwerk ging im Herbst 2007 in Betrieb und zählt mit einem Wirkungsgrad von rund 59 Prozent immer noch zu den weltweit effizientesten Anlagen seiner Art. Für die Stromerzeugung nutzt es ein besonderes effektives Verfahren: In einem kombinierten Prozess wird in einer 270-MW-Gasturbine mit einem nachgeschalteten Abhitzekessel sowie einer 147-MW Dampfturbine die Energie in Elektrizität umgewandelt. Im Vergleich zu einem modernen Kohlekraftwerk erspart die GuD-Anlage der Umwelt bei der Stromerzeugung damit jährlich rund eine Million Tonnen Kohlendioxid.

Hagen, 12. Februar 2020