Zukunft der Speichertechnologie: Batteriespeicher Elverlingsen

    Das Wichtigste in Kürze

    • Elverlingsen, Standort des stillgelegten Kohlekraftwerks der ENERVIE, ist heute eine wichtige Station für die zukunftsgerechte Weiterentwicklung der Technologien und Kommunikation zwischen Fahrzeugbatterien und Stromnetz.
    • Intelligente Technologie von The Mobility House steuert die Be- und Entladung der Batteriespeicher.
    • Doppelnutzung (Ersatzteile/Second-Life) von Batteriesystemen verbessert den Lebenszyklus von Elektrofahrzeug-Akkus und damit die Umweltbilanz von Elektromobilität.
    • Zusammen erbringen die Speicher im Pool Primärregelenergie.
    • Der Ersatzteilspeicher umfasst 1.920 neue Batteriemodule von Daimler (ca. 9 MW).
    • Der Second-Life-Batteriespeicher (ca. 9 MW) umfasst rund 900 gebrauchte Akkus von Elektrofahrzeugen und wurde ohne staatliche Förderung realisiert.
    • 2018 konnten die Speicher bereits mit dazu beitragen, einen Blackout zu verhindern.


    Neues Leben für alte Akkus

    In den Second-Life-Batteriespeichern erhalten alte Akkus von E-Autos eine neue Aufgabe. Obwohl sie in Elektrofahrzeugen ausgedient haben, sind sie als Speichermedium noch tauglich. Dadurch verlängert sich der Lebenszyklus des Akkus, was zur Verbesserung des wirtschaftlichen und ökologischen Nutzens von Elektromobilität beiträgt. Als Batteriespeicher reagieren diese in Sekundenschnelle auf Schwankungen im Stromnetz.

    Ersatzteillager fungiert als Speicher

    Will man neue Batterien in größerer Stückzahl vorproduzieren, um sie bei Bedarf schnell einsetzen zu können, müssen diese regelmäßig Be- und Entladen werden. Andernfalls käme es zu einer Tiefenentladung, die zu einem Defekt des Akkus führen kann. Wenn diese neuen Batterie im Großspeicher einen sinnvollen Dienst leisten, bis sie schließlich in einem Elektrofahrzeug eingebaut werden, dann erhöht sich ebenfalls ihr Lebenszyklus. Das Konzept setzt also am Anfang ihres Lebenszyklus an.

    Speicher sparen beim Netzausbau

    Batteriespeicher sind damit ein wichtiger Meilenstein für Mobilitätswende. Sie sind aber auch Meilenstein für die Energiewende, die zum Ziel hat, vor allem Strom mit erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne zu produzieren. Doch weil die Energieproduktion somit wetterabhängig ist, kann es zu starken Schwankungen im Stromnetz kommen. Mithilfe von Speichern können diese Schwanken kurzfristig ausgeglichen werden. Ohne Speicher wäre ein weitaus größerer Netzausbau notwendig, der zudem hohe Kosten verursachen würde.

    Speicher verhindern Blackouts

    Speicher tragen außerdem dazu bei, Blackouts zu verhindern. Der erste Speicher in Werdohl hat diese Aufgabe sogar schon gemeistert. Denn in 2018 kam es zu einem Ausfall von zwei Kraftwerken in Rumänien, sodass die Spannung im Netz in Sekunden stark abfiel. Innerhalb von 15 Minuten entlud sich der Speicher in Werdohl komplett und konnte so mithelfen, das Schlimmste abzuwenden.